30
Juli
2012

Ehemalige

An dieser Stelle werden Trainer und Spieler gewürdigt, die sich in der Vergangenheit um die "Zwote formerly known as Die Dritte" des VfL Potsdam verdient gemacht haben. Dabei gilt natürlich ein Zitat Oliver Hassencamps: Erinnerung ist die Wirklichkeit im Sonntagsanzug.

Christoph Schwiemann

Wer erinnert sich nicht an diese legendäre Pressekonferenz? Checo (Chefcoach) Hanisch betrat mit ein paar Blättern Papier das Podium und redete sich in der Folge in Rage. Einer seiner Spieler hatte es ihm besondes angetan: "Schwiiiiiiiemann! War 10 Jahre hier, hat gespielt zehn Spiele, vielleicht, oder auch hundert, ist gefühlt immer verletzt. Was erlauben Schwiemann?!" Ja, was hat sich unser Christoph da eigentlich erlaubt? Lungenriss, Fingerbruch, Arm kaputt. Christoph nahm einfach alles mit. Nach 10 Jahren gab das Gründungsmitglied der "Zwoten formerly known as Die Dritte" auf. Hörte auf seinen Körper oder auch auf seine Freundin, so genau weiß man das nicht.

Natürlich war Christophs Karriereende bitter für den Handball-Ligabetrieb. Er war aber auch ein weiterer Rückschlag in den Bemühungen von Team JUNG, endlich einmal beim Training ein Fußballspiel zu gewinnen. Denn immerhin war "Stürzer Junior" einer der wenigen, die mit Kickern der Klasse Kathombu oder Vietze von Team ALT wenigstens halbwegs mithalten konnten. Die langersehnten Erfolge mit Team JUNG strebt Christoph nun wo anders an - in der Altherren - Fußballrunde der Vereins. Ob dies die VfL - Ikonen Fahlberg, Kronschwitz oder Schwiemann Senior tatsächlich zulassen, ist allerdings fraglich.

 

Nils Klitzke

Spätsommer 2007. Trainingsauftakt des VfL Potsdam III. Die Spieler des VfL stehen aufgereiht an einer Linie in der Sporthalle am Kirchsteigfeld. Die Blicke starr geradeaus. Es ist mucksmäuschenstill. Coco (Co-Coach) Berg ging die Reihe ab und blickte nacheinander jedem Spieler tief in die Augen. Mit an der Linie: Neuzugang Nils Klitzke.

Achtung: Einige der folgenden Ausdrücke sind gem. JuSchG (Jugendschutzgesetz) indiziert und wurden hier mit ---PIEP--- gekennzeichnet.

Coco: Ich bin Co-Coach Uwe Berg und von heute an neben Checo Hanisch zuständig für das Training des VfL Potsdam II! Von nun an werdet ihr nur reden, wenn ihr angesprochen seid! Und das erste und das letzte Wort aus eurem dreckigen Maul wird "Sir" sein! Habt ihr Maden das verstanden?

Alle: Sir! Jawohl, Sir!

Coco: Bullshit! Ich hör ja nichts! Habt wohl alle nur Luft im Sack?

Alle: Sir! Jawohl, Sir!

Coco: Wenn ihr Ladys die Sporthalle verlasst, wenn ihr mein Training überleben solltet, seid ihr eine Waffe, seid ihr Priester des Todes und betet um das nächste Auswärtsspiel in Werneuchen oder Hennigsdorf! Aber bis zu diesem Tag seid ihr Dreck, seid ihr die niedrigste Lebensform auf Erden, seid ihr noch nicht mal annähernd so was wie Menschen! Seid ihr nichts anderes als ein unorganisierter Haufen von amphibischer Ur-Scheiße! Ihr werdet mich nicht mögen, weil ich hart bin. Je mehr ihr mich hasst, desto mehr werdet ihr lernen! Ich bin hart, aber ich bin fair. Handballerische Bigotterie gibt´s hier nicht! Ich kenne keine Vorurteile gegen Torwarte, Kreisläufer oder Linkshänder. Hier seid ihr alle zusammen gleich wertlos! Und meine Ordnung lautet, alle Schlappschwänze auszusondern, die nicht kräftig genug sind für meine geliebt geliebte 2.Mannschaft! Habt ihr Maden das verstanden?

Alle: Sir! Jawohl, Sir!

Coco: Bullshit! Ich kann nichts hören?

Alle: Sir! Jawohl, Sir!

Coco (bleibt bei Holger Bunk stehen): Wie groß sind Sie, Spieler?

Holger: Sir! 1,75m, Sir!

Coco: 1,75? Seit wann kann man ---PIEP--- so hoch stapeln? Da bescheissen Sie mich doch um einen Zentimeter, heh?!

Holger: Sir! Nein, Sir!

Coco: Bullshit! Sie kommen mir vor, als wäre das Beste von Ihnen damals am ---PIEP--- ihrer Mutter runtergelaufen und als ---PIEP--- auf der Matratze geblieben! Man hat Sie beschissen. Wo zum ---PIEP--- kommen Sie überhaupt her, Spieler?

Holger: Sir! Aus dem Potsdamer Stadtteil Waldstadt II, Sir!

Coco: ---PIEP--- ! Aus Waldstadt II? Nur Spieler von Team JUNG und Linkshänder kommen aus Waldstadt II ! Und nach ´nem Linkshänder sehen Sie mir nicht gerade aus! Also wird die Wahl doch eng! Sind Sie einer von den Loosern der Fußballer von Team JUNG?

Holger: Sir! Nein, Sir!

Coco: Oder gar einer, der lieber Basketball spielt?

Holger: Sir! Nein, Sir!

Coco: Sie sind doch garantiert diese Art von Typ, der ---PIEP--- jemand in den ---PIEP--- und hat dann nicht mal das bisschen Anstand, dem wenigstens auch einen runterzu ---PIEP---. Sie merk ich mir vor!

(Coco geht weiter. Bleibt bei Toralf Vietze stehen.)

Coco: Wie ist Ihr Name, ---PIEP---?

Toralf: Sir! Torwart Toralf Vietze!

Coco: Bullshit! Von jetzt an sind Sie Torwart Schneewittchen! Gefällt Ihnen der Name?

Toralf: Sir! Jawohl, Sir!

Coco: Aber es gibt was, das wird Ihnen nicht gefallen, Torwart Schneewittchen: Es gibt nicht Brathähnchen und Wassermelonen jeden Tag als Hauptmahlzeit in der Kantine von Checo Hanisch. Sondern nur geplatzte Würstchen!

Toralf: Sir! Jawohl, Sir!

(Coco geht weiter. Er bleibt schließlich bei Kreisläufer Nils Klitzke stehen.)

Coco: Haben Ihre Eltern je lebenden Nachwuchs gehabt?

Nils: Sir! Jawohl, Sir!

Coco: Ich wette, das tut denen Leid! Sie sind so ---PIEP---, Sie könnten glatt ein modernes Kunstwerk sein! Wie ist Ihr Name, Sie ---PIEP--- ?

Nils: Sir! Kreisläufer Nils Klitzke, Sir!

Coco: Klitzke? Klitzke! Was? Von Arabien?

Nils: Sir! Nein, aus Nordhorn, Sir!

Coco: Klappe Klitzke! Ich kann den Namen Nils Klitzke nicht ausstehen! Nur Kreisläufer und Linkshänder heißen Nils Klitzke.

Nils: Aber ich bin doch Kreisläufer.

Coco: .? - Egal, ab jetzt bind Sie der Kitzler. Moment.

(Coco sieht etwas aus der Seitentasche der Sporthose von Kreisläufer Klitzke herausgucken)

Coco: Was zum Teufel ist das? Was ist das, Kreisläufer Kitzler?

Nils: Sir, dass ist ein Boulettchen, Sir!

Coco: Und ist Fressen in der Sporthalle erlaubt, Kreisläufer Kitzler?

Nils: Sir, nein Sir!

Coco: Und sind ihnen Bouletten erlaubt worden, Kreisläufer Kitzler?

Nils: Sir, nein Sir!

Coco: Und warum nicht, Kreisläufer Kitzler?

Nils: Sir, weil ich vielleicht eine Spur zu viel wiege, Sir!

Coco: Weil Sie ein ---PIEP--- ---PIEP--- sind!

Nils: Sir, jawohl, Sir!

Coco: Also Kitzler, klemmen Sie die Arschbacken zusammen und scheißen Sie mir goldene Manschettenknöpfe! Sonst mach ich Sie endgültig fix und fertig!

Nils: Sir! Jawohl, Sir!

Coco: So, Trainingsbeginn! JUNG gegen ALT. Fußball. Aber zack, zack!

Nils Klitzke. Kreisläufer von 2007 - 2016 beim VfL Potsdam. Wir hatten ihn lieb.

 

Michael Lucassen

Man konnte sein Freund sein oder sein Feind. Schmerzfreier allerdings war es,  wenn man sein Freund war. Micha war ein, freundlich formuliert, robust spielender Handballer, der aber auch geschickt seinen Nebenmann einzusetzen wusste. Er kam Ende der 90iger Jahre u.a. mit Uwe Peter, Raggi Rackner und Uwe Gajewski von Post Potsdam zum VfL und spielte dann einige Zeit in der "Dritten". Es war, glaube ich, das letzte Saisonspiel in Brandenburg, in welchem sich Micha schwer an der Wurfhand verletzte. In der Folge wurde er mehrfach an der Hand opperiert und musste schließlich ganz mit dem Handballsport aufhören. Für die Mannschaft war es sehr schade, weil mit Micha ein echter Typ die Truppe verließ.

Viel zu früh und für die Meisten völlig überraschend starb Michael Lucassen im Herbst 2011. Er wurde nur 47 Jahre alt. Machs gut, Micha!

 

Holger Bunk

Juli 1990. Für Holger Bunk sind es wirklich aufregende Wochen. Gerade wurde sein wöchentliches Taschengeld zu einem äußerst fairen Kurs von 1:1 von Ost- auf Westmark umgestellt. Mit dem Westgeld hat er sich erst einmal die neue Ausgabe der Sport-Bild gekauft. Die enthält ein Poster seines Lieblingsspielers Lothar Matthäus, das den Kapitän der Fußballnationalmannschaft mit dem kürzlich gewonnen Weltmeisterpokal zeigt. Die Aufnahme hängt jetzt über seinem Bett. Wenn er morgens aufwacht, blickt er erst einmal auf das Poster, dann in seine Schlafanzughose, wo sich langsam die Pubertät bemerkbar macht. Dazu führt Holger nun seit Kurzem nicht mehr seinen Pionier-, sondern stattdessen seinen nagelneuen Mitgliederausweis des gerade gegründeten VfL Potsdam mit sich.

Das alles war im Frühling 2016 nun schon ein Vierteljahrhundert her. Viel hatte sich seitdem getan im Leben von Holger Bunk. In seine Schlafanzughose musste er jedenfalls morgens nicht mehr blicken, um sich von der nahenden Pubertät zu überzeugen. Gleich 4 Kinder waren doch ein recht einprägsames Zeugnis seiner Fruchtbarkeit. Aus beruflichen Gründen beendete Holger als fast letztes Gründungsmitglieder seine sportliche Karriere beim VfL Potsdam und zog mit seiner Familie in die Schweiz. Die Mannschaft verlor einen sehr geschätzten Führungsspieler.

 

Volkmar Burkardt

Wie man auf die Idee kommt, nach 2 Fehlversuchen einen dritten Heber beim 2,02 Meter großen Torwart anzusetzen? Warum man meint, als Rechtshänder auf Rechtsaußen ab und zu einen Schlagwurf einstreuen zu müssen? Weshalb man glaubt, sich mit einer Körpergröße von unter 1,70 m durch die nicht vorhandene Lücke des recht kompakt erscheinenden Mittelblocks der gegnerischen Mannschaft durchtanken zu können? Na weil es klappen kann! So etwas oder zumindest etwas Ähnliches, das ist anzunehmen, muss Volkmar Burkhardt gedacht haben, wenn er eine seine verrückten Aktionen startete. Und das Unglaubliche war: oft genug behielt Volki Recht. Anschließend lief er dann mit einem Gesichtsausdruck, der alles andere als Selbstzweifel enthielt, locker und leicht auf seine angestammte Rechtsaußenposition zurück, nahm den einen oder anderen Glückwunsch seiner Mitspieler entgegen und winkte noch kurz zur Auswechselzone, wo der Trainer gerade seine Auswechselgedanken ad acta legte. Volki war Gründungsmitglied der "Dritten". Über viele Jahre hinweg begleitete er alle Hochs und Tiefs der Mannschaft mit seiner unvergleichlichen Art. Als er sich im Jahr 2012 wieder einmal eine seiner berühmt berüchtigten Auszeiten nahm, ahnte noch keiner, dass diese Pause den endgültigen Abschied vom Handballspiel bedeuten würde. Volki beendete dann endlich sein Lehramts! - Studium und wurde zum zweiten Mal Papa. Aber wer weiß, vielleicht taucht ja eines Tages wieder in der Sporthalle auf und alles wird sein wie damals, wenn es durch die Halle hallte: "7 Meter Battle. Ich mach 9 von 10 rein. Wer traut sich, einen Kasten gegen mich zu setzen?"

Jan Thiele

Es war der 20.09.2009. Der VfL Potsdam III hatte gerade seinen Einstand in der Verbandsliga Nord gefeiert. Nun stand das zweite Auswärtsspiel der Saison in Bernau an. Kurz vor dem Reiseantritt erhielt die Truppe um Checo (Chefcoach) Hanisch plötzlich prominente Verstärkung. Es handelte sich um keinen geringeren als Jan Thiele, dem, wie er vielleicht ein wenig zu oft betont, Erstgeborenen der Thiele-Zwillinge. Die Gründe für seine Demission beim VfL Potsdam II (Darstellung Jan Thiele: "Ich hatte so richtig Lust auf die Dritte. Back to the roots und so" vs. Darstellung Frank Morawetz: "Es hat sportlich für die Ostsee/Spreeliga einfach nicht mehr gereicht.") waren Checo Hanisch egal: "Bei uns hat jeder die gleichen Rechte und Pflichten. Jan hat seinen Einstandskasten mitgebracht, also wird er auch eingesetzt."

Auszüge aus der Premierenfahrt:

Jan: Los, erzähl mir noch mal was von dieser Verbandsliga.

Jens: Was willst Du wissen?

Jan: Ist Klister dort legal?

Jens: Ja, schon legal. Aber das hat auch seine Tücken. Wenn Du zum Beispiel in Angermünde in die Sporthalle gehst, kannst Du Dir nicht einfach Klister ran machen, denn dort herrscht Klisterverbot. Es funktioniert in etwas so: Es ist legal, den Klister einzukaufen. Legal ist es auch, den Klister zu besitzen und es ist auch legal, den Klister bei sich zu haben. Aber das ist eigentlich unwichtig, zieh dir das rein, okay? Wenn du von einem Ordner in Hennigsdorf festgehalten wirst, dann hat er nicht das Recht, Dich zu durchsuchen.

Jan: Die Ordner in Hennigsdorf haben nicht das Recht dazu?

Jens: Nein!

Jan: Oh Mann, da muss ich hin, das ist doch ganz klar, was mach ich noch hier?

Jens: Ich weiß, Jan, Du wirst tierisch drauf stehen! Aber weißt Du was das Abgefahrenste an der Verbandsligastaffel Nord ist?

Jan: Was?

Jens: Das sind die kleinen Unterschiede. Ich meine, wir haben den gleichen Scheiß, der bei Dir in der Ostsee-Spree-Liga gelaufen ist. Aber hier... läuft´s ´ne Spur anders.

Jan: Zum Beispiel?

Jens: Zum Beispiel wenn Du in Grünheide in die Sporthalle gehst, kaufst Du Dir ´nen Bier. Und ich meine nicht so einen billigen Pappbecher, ich rede von einem Glas Bier. Und in Perleberg kannst Du Dir an der Tankstelle ein Bier kaufen. Und weißt Du, wie die eine Brühwurst, die vor dem Garen in Heißrauch für etwa 30 bis 60 Minuten geräuchert wird, in Bad Freienwalde nennen?"

Jan: Die nennen sie nicht: Brühwurst, die vor dem Garen in Heißrauch für etwa 30 bis 60 Minuten geräuchert wird? 

Jens: Nein Mann, die haben das metrische Systrem, die wissen gar nicht, was eine Brühwurst, die vor dem Garen in Heißrauch für etwa 30 bis 60 Minuten geräuchert wird, ist.

Jan: Wie nennen sie die dann?

Jens: Die nennen sie: Bockwurst.

Jan: Bockwurst. Verrückt.

Kurze Zeit später betrat Jan den PFAD DER GERECHTEN (bzw. den Kreis der Mannschaft) und verließ ihn erst wieder im Frühjahr 2015 im biblischen (Handball)-Alter von 39 1/2 Jahren. Seinen Posten als Shooter der Zwoten haben Jüngere übernommen. Sein Posten als Witzeerzähler Nr.1 bleibt unbesetzt. 

 Jan Thiele (links bzw. rechts im Bild)

 

Jan Lessig

Jan kam bei der A-Jugend in der Regionalliga wegen seiner Ausbildung bei der Bundesdruckerei in Leipzig kaum zum Einsatz. Was lag da näher als ein Einsatz für die "Dritte" in der Kreisliga? Trainer Frank Hanisch warb ihn ab und so hatte der universal einzusetzende Halblinkerrechteraußenkreisspieler einen entscheidenen Anteil daran, dass es 2007 mit dem Aufstieg der "Dritten" 2.0 klappte. Nach 2 Jahren beim VfL III nahm Jan schweren Herzens Abschied, bewahrte mit dem Wechsel zu Papi bei Grün - Weiß Werder allerdings den Haussegen. Die "Dritte" verlor somit einen tollen Spieler und mit Mami Lessig seinen einzigen Groupie.

 

Max Zerm

An einem trüben Herbsttag des Jahres 2007 meldete sich der 17-jährige Gymnasiast Max Zerm bei Checo (Chefcoach) Frank Hanisch und fragte, ob er auch bei der "Dritten" mitmachen darf. Max hatte es zunächst nicht leicht, musste er sich als Bambino doch damit abfinden, dauerhaft mit Team JUNG von den Alten im Training beim Fußball den Hintern versohlt zu bekommen. Max aber gab nicht auf, ertrug stoisch die oft gewiss demütigenden Niederlagen und setzte den Schwerpunkt seines Sportlerdaseins auf dieses, O´ton Checo: "Handballdingsda". So wurde er im Ligabetrieb bald ein wichtiger Teil der Mannschaft und später sogar Toptorschütze des Teams. Höherklassige Vereine wurden dadurch auf ihn aufmerksam, u.a. Dessau. Max aber blieb stets dem VfL treu, bis es im Rahmen seines Studiums 2015 an die Weser zog. Sein berühmtes Trikot mit der Nummer "4" wurde beim VfL seitdem nicht mehr vergeben - Max hatte es versehentlich mitgenommen.

Sven Schelzig

Nach dem Kreismeistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga war Svenni 2007 die erste Neuverpflichtung der "Dritten". Als Einstandskasten präsentierte er einen Kasten Jever-Bier, was insofern nicht weiter verwunderlich war, weil unser erster Westimport aus eben jener idyllischen ostfriesischen Kleinstadt  stammte. Die Mannschaft leerte den Kasten trotzdem vorschriftsmäßig. Svenni war in den 5 Jahren VfL Potsdam III für jede Menge Überraschungen gut: Da wären zum Beispiel eine ganze Reihe erfolgreicher Trickwürfe von der Linksaußenposition, plötzliche Berufswechsel (heute Student, morgen Feuerwehr) oder sein polnischer Abgang. Von heute auf morgen war er nämlich wie vom Erdboden verschluckt und wäre sein Facebook-Account nicht weiter aktiv - die Mannschaft wüßte vielleicht bis heute nicht, dass er mittlerweile wieder im Nordwesten Deutschland lebt. So denkt die Mannschaft etwas wehmütig an die vielen lustigen Annekdoten, die Svenni der Mannschaft beschehrte, seinen genialen Auftritt beim Auswärtssieg in Wittenberge (13 Tore) und den fehlenden Ausstandskasten, vermutlich der Marke Jever.

Jens Rzegotta

Der Erfolgstrainer errang mit der "Dritten" den Kreismeistertitel im Jahr 2000 und den Vizemeistertitel beim Warnemündecup. Dabei waren die Bedingungen nicht die einfachsten: Trainiert wurde nur ein Mal die Woche Freitag Abend in der winzigen Posthalle. Und wer zu dem Spielen kam, durfte auch fest mit einem Einsatz rechnen, da der Konkurrenzdruck nicht allzu groß war. Jens formte trotzdem ein ordentliche Truppe und mit 20:4 Punkten gelang der Aufstieg der "Dritten" 1.0. Im Übrigen ist er der Trainer der vielleicht torärmsten Partie des VfL im Männerbereich. Im Heimspiel gegen Wusterwitz stand es zur Halbzeit 6:4 für den VfL. Wusterwitz sollte es am Ende zu desolaten 12 Treffern bringen, aber die "Dritte" war in Halbzeit 2 eben auch nicht vom Wurfglück verfolgt. Kurz gesagt, das Spiel endete 12:9 für Wusterwitz.

Holger Flohr

Man kann sich schon vorstellen, dass sich Holger Flohr im Alter von knapp Mitte 30 mit dem Karriereende auseinandersetzte, zumal der Stern der Handballabteilung seines geliebten USV Potsdam zu sinken begann. Aber dann startete Holger doch noch einmal durch, und zwar bei der "Zwoten formerly known as Die Dritte" des VfL. Zum Glück, hätte er doch sonst Erlebnisse mit der Mannschaft wie die Abschlussfahrt in die Plattenbausiedlung in Rostock-Lichtenhagen (Stichwort: die umgekippte Ketschupflasche) oder legendäre Auswärtsspiele in Bad Freienwalde oder bei DJ Rengo (Stichwörter: die umgekippten Bierflaschen) verpasst. Es ist nicht auszuschließen, dass dann Mitspieler Max Günther für den Rücktritt unseres kampfstarken Außenspielers sorgte, in dem er ihn sehr deutlich an sein fortgeschrittendes Alter erinnerte. Er könnte ihn beispielsweise beim Training gefragt haben, welche Hausaufgaben er denn morgen aufhabe. Holger war Gymnasiallehrer an seiner Schule.

 

Marco Schulz

Nichts gegen Flo, Jens oder Christoph. Aber mit Marco gab sich 2007 der erste richtige Star die Ehre bei der "Dritten". Trotz seiner vielen in der Vergangenheit erworbenen Meriten trat er von Anfang an völlig natürlich auf und bot seinen Mitspielern schon nach einem halben Jahr ganz ungezwungen das "Du" an. Die Formulierung "Langer Wechsel über Herrn Schulz auf Halbrechts" war allerdings auch ein bißchen umständlich. Sportlich schlug Marco voll ein. Wegen seiner Vielseitigkeit wurde er jeweils dort eingesetzt, wo es sportlich gerade klemmte und so sorgte er mit dafür, dass die "'Dritte" in ihrer ersten Landesligasaison sehr ordentlich und im Jahr darauf mit dem Aufstieg sogar noch besser abschnitt. Seine beruflichen Ambitionen machten schließlich seinem sportlichen Engagement einen Strich durch die Rechnung. Schweren Herzens musste er sich 2010 zwischen den Erträgen seines Berufs (viel Geld, eigenes Haus, schickes Auto) und seines Sports (Entfremdung von den eigenen Kindern aufgrund langen Auswärtsfahrten nach Wittenberge, billige Witze seiner Mitspieler in muffigen Umkleidekabinen, kaputte Knie durch Körperbehandlungen ala Brandenburg III) entscheiden. Er ging den einfachen Weg.

Schachtel

Es gab den einen Schachtel, der ein liebevoller Familienvater war und immer freundlich grüßte. Und dann gab es den anderen Schachtel. Den auf dem Spielfeld. Rechtsaußen war seine Position und in der Meistersaison 2000 trug er mit seinen Späßchen wesentlich zur guten Laune im Team bei – man durfte sich nur nicht mit ihm Anlegen. Allen tat das kleine Mädchen leid, dass beim Warnemündecup trotz angezeigtem Timeouts des Schiedsrichters die Spielzeit weiterlaufen ließ. Schachtel jagte mit hochrotem Kopf zum Kampfgericht und sorgte für Gerechtigkeit. Es ging ja schließlich um den Sieg in einem Turnier für Kreisligamannschaften. Schachtel ist heute erfolgreicher Versicherungsagent, spielt leider aber nicht mehr Handball. Das vorgenannte Mädchen lebt zurückgezogen in einem Franziskanerkloster.

Lars Bullert

Er spielte nur für ein halbes Jahr für die "Dritte", hat nicht eine Teilnahme am Warnemündecup aufzuweisen und war nicht mal bei der Weihnachtsfeier dabei - und doch ließ die Mannschaft Bulli nur ungern am Ende der Saison 2012/13 wieder ziehen. Sein Wurfbild war zwar oft vergleichbar mit dem Trefferbild einer abgesägten Schrotflinte, seine Konditiion ausbaufähig und seine Leistungen im Fussballspiel für Team JUNG ähnlich erbärmlich wie das seiner Mitspieler, aber die Mannschaft hatte ihn trotzdem gern. Mit Linskshändler Bulli im Team sicherte sich der VfL III schnell den Klassenerhalt in der Verbandsliga. Anschließend folgte er dem Ruf seines Kumpels Bolle aus Teltow und wechselte. Die Mannschaft wird ihm einen Platz freihalten.

 

Das kongeniale Duo auf rechts: Flo und Bulli

Niels Zabel

Es ist diese eine, unverkennbare Bewegung, die sich in die Gedächtnisse seiner Mitspieler eingebrannt hat. Pass auf Rechtsaußen, der Spieler fängt, 2 Schritte Anlauf, Sprung (ca. 20 bis 25 cm hoch, knapp 40 cm weit) hinein in den Wurfkreis, fester Armzug, Einschlag des Balles (im besten Fall) knapp neben dem kurzen Pfosten. Die beschriebene Aktion kam von Niels Zabel, einem Mann der ersten Stunde. An zwei Aufstiegen war unser Rechtsaußen beteiligt und Niels dabei jeweils Protagonist positiver wie negativer Sternstunden der Mannschaft. Zur Erstürmung der Halle am Knast in Brandenburg in der Kreisliga beispielsweise trugen seine 4 Tore gegen Frank "Überkopffinte" Groß bei. Sein eigentlich harmloser Schubser andererseites war Auslöser der Massenrangelei nach der Partie in Henningsdorf. 2010 zog Niels aus beruflichen zurück in seine Heimatstadt Berlin, wo er nun auch seiner 2.Lieblingsmannschaft nach dem VfL III, dem 1.FC Union Berlin, wieder nähergekommen ist.

Tille

Tille (Swen Bodenstein) hält bei der "Dritten" vermutlich den Rekord für die meisten erzielten Tore in einer Saison. 148 Mal ließ er es in der Spielzeit 2000/2001 im gegnerischen Tor klingeln. In der internen Torschützenliste folgten mit gehörigem Abstand René Wille und Matze Hänel (jeweils 63 Tore). Es lag wohl an der "speziellen" Behandlung, die Trainer Uwe Peter unserem Tille im Training unterzog, dass dieser derart durchstarten konnte. Nach der Saison jedenfalls wechselte Tille zur "Zweiten" in die Verbandsoberliga und spielte mit dem Grünheider SV später sogar noch höherklassiger.

Ralf Spiesicke

Ralf hatte als Torwart über Jahre hinweg das Spielgeschehen in Potsdam (erst bei PH, dann beim VfL) mitbestimmt und sich eigentlich längst vom aktiven Handballsport zurückgezogen. Von Chefcoach Hanisch ließ er sich in der Spätphase der Kreisligasaison 2006/2007 zu einem Comeback beim VfL III überreden. Und prompt hatte er einen entscheidenden Anteil am Gewinn der Meisterschaft sowie des Kreispokals. Selbst nach dem erneuten Aufstieg in die Verbandsliga und dem Erreichen des 50.Lebensjahres war noch nicht ganz Schluss. Der eigentlich längst beschlossene Rücktritt wurde aufgeweicht und als Stand-by-Torwart unterstützte "Spies" nochmals die "Dritte" für eine Saison. 2010 wurde Ralf Spiesicke feierlich verabschiedet und anschließend Trainer der 1.Frauenmannschaft von Grün-Weiß Werder. Sein XXL-Trikot mit der "50" wird beim VfL III nie mehr vergeben.

 

Steffen Wagenblast

Der älteste, noch aktive Spieler für den VfL? Auf Steffen kommt man wohl bei dieser Frage nicht als erstes. Fakt aber ist: Mitte der 80´iger bildeten Steffen Wagenblast und Holger Wesche in der E-Jugend des Vorgängervereins DEFA Babelsberg ein wurfgewaltiges Duo. Die nächsten 25 Jahre ließ es Steffen etwas ruhiger angehen, kam aber u.a. in der Erfolgssaison 2000 einige Male zum Einsatz. Auch heute spielt Steffen noch in einer Freizeittruppe Handball. Für den Rückweg zum eigenen 6-Meter braucht er nach einem Treffer nun allerdings ca. 15 Sekunden länger.

 

Steffen Runge

Für Steffen war die „Dritte“ in der Saison 2000/2001 der Ausgangspunkt für den verspäteten Durchstart seiner Handballkarriere. Unter Trainer Uwe Peter kam er in der Landesliga zunächst im linken Rückraum zum Einsatz und sorgte mit dafür, dass die Mannschaft als Aufsteiger die Saison auf einen hervoragenden 3.Platz abschloss. Dabei hätte durch Steffens zutun der Coach beinahe mitten in der Saison hingeschmissen. Es gab da das Heimspiel gegen Blau Weiß Wusterwitz, Sonntag früh um 10 Uhr. Nun war am Abend zuvor die 80iger Jahre Party im Waschhaus und Steffen sowie ein anderer Spieler verständlicherweise am nächsten Tag nicht so richtig fit. Angesichts seines wankenden Rückraums und daraus resultierenden Halbzeitrückstands ließ der Coach in der Halbzeitpause die Kabinenwände wackeln und drohte mit Rücktritt – so gab es doch noch eine erhebliche Leistungssteigerung. Am Ende der Saison wechselte der Coach in die Oberliga zur „Zweiten“, nahm Steffen gleich mit und steckte ihn dort an den Kreis.

Michael Jordan

Ab 2007 streifte sich Ela das Spieltrikot der "Dritten" über. Dass ihm die Sportbekleidung im Laufe der Zeit etwas eng wurde, soll hier nur am Rande erwähnt werden. Michael war ein gefährlicher Linksaußen, der (an guten Tagen) ein Zugewinn für die Mannschaft war. Alle waren traurig, als er im Sommer 2010 der "Dritten" und seiner Heimatstadt "Lebewohl" sagte und berufsbedingt in die niedersächsische Metropole Peine zog. Wer erinnert sich nicht gern an seine raffinierten Heber, von denen mindestens jeder Zweite den Weg ins gegnerische Tor fand. Oder seine gefährlichen Fernschüsse, beim Fussball, für das Team JUNG, von denen mindestens... - naja, lassen wir das lieber. Oder wenn er die Schiedsrichter eindringlich auf Fehlentscheidungen hin. Das fand die Mannschaft toll. In Unterzahl spielte sie sowieso stets besser. Vielleicht findet Ela ja irgenwann wieder zurück in seine Heimat. Die "Dritte" wird ihm jedenfalls immer einen Platz freihalten.

Ragnar Frey

Racki spielte bis 2001 für die "Dritte" und sorgte in seiner letzten Saison als Rückraumspieler mit dafür, dass sich die "Dritte" am Ende auf dem 3.Platz der Landesliga wiederfand. Er war in diesem Jahr außerdem bei der Fahrt nach Calella/Spanien mit von der Partie und als einer der wenigen bekam er vom Land ein wenig mehr mit als die Wege zu Stand, Handballhalle und Diskothek. Eines Tages besuchten wir Barcelona und Racki stand da vor Sagrada de Familia!, unalkoholisiert!, mit einem Fremdenführer! und machte ein Erinnerungsfoto!. Wenn man ihn heute einmal treffen möchte, dann könnte das im Sommer am ehesten am Strand von Prerow gelingen.

Erik Umlauf

Eriks Karriere bei der „Dritten“ dauerte einen Tag. Sie begann am 01.Mai 2010, 09:00 Uhr mit Anpfiff des Warnemündecups und endete am späten Abend auf dem Sportlerball des Turniers. Dazwischen lag eine hervoragende Vorstellung als Torwart der Mannschaft, mit der er ganz wesentlich zum Turniersieg der Mannschaft beitrug. Man könnte meinen, dass Erik bei seiner Körpergröße von knapp über 1,60m nicht über das Gardemaß eines Torwarts verfügt. Aber er kennt eben alle Kniffs. Vor dem Spiel mindestens eine Stunde auf die Streckbank, dazu Taschentücher in die Turnschuhe und extragroße Torwarthandschuhe – so hat er noch so manchem vermeintlichen Scharfschützen dass Fürchten gelernt. Wieso er keine große Handballkarriere verfolgte? Nun, Erik wollte die Welt ein klein wenig besser machen und entschied sich für ein Medizinstudium. Nun ist er Facharzt und konnte der Mannschaft beim Warnemündecup medizinisch korrekt ihre Kopfschmerzen am Sonntagmorgen erklären. Fortsetzung folgt hoffentlich.

Lokführer - Thomas

Lokführer - Thomas (Barmingkat?) kam nie zu spät zum Training. Und wenn doch mal, dann hatte dies betriebsbedingte Gründe. Er war, sein Spitzname weist schon in die richtige Richtung, Lokführer. Bei der "Dritten" spielte er am Kreis und trug mit zum Aufstieg im Jahr 2000 bei. Er machte mal einen Mitspieler glücklich, der bei ihm auf der Lok bis Frankfurt/Oder mitfahren durfte. Natürlich ließ er ihn nicht selbst an den Fahrerpult, das hätte ja, äh, gegen die betrieblichen Bestimmungen verstoßen.

Tilmo Kindel

Matze Hähnel brachte ihn mit. Tilmo war leider nicht allzulange bei "Dritten" dabei, sodass sein Klarname nicht jeden geläufig wurde (Timo, Tino...?). In Erinnerung bleiben seine ordentlichen Leistungen im Tor der "Dritten" aber vor allem natürlich seine unkonventionelle Art Fussball zu Spielen. Legendär schon jetzt diese ein Szene beim Trainingsspiel: Tilmo treibt den Ball in einem geschickten Sololauf energisch Richtung Seitenaus. Plötzlich hat er eine Idee, wie sie nur wirkliche Genies haben. Er möchte den Ball mit voller Wucht gegen die Seitenwand treten und so die gesamte Gegnerschaft überlisten, die ihm zu Hunderten auf den Fersen ist. Nun, Tilmo traf den Ball auch beinahe, aber vor allem die Holzbank, die vor der Seitenwand aufgestellt war. Dass man vor Lachen Bauchweh bekommen kann, war spätestens an diesem Abend allen Anwesenden der "Dritten" bewusst.

 

Stefan Glogner

Das Gesetz macht nie Pause

Auszüge aus einem legendären Interview reichen, um an unseren ebenso legendären Kreisläufer (2009-2016) zu erinnern. Das Interview entstand im Übrigen beim Auto-Scooter-Fahrgeschäft auf dem Rummel Potsdam...

Presse: Hallo Herr Glogner! Was machen Sie denn hier? Das Gesetz macht nie Pause, was?!" ...

Der Kreisläufer der Zwoten blickt nur kurz über den Rand seiner Ray-Ban Sonnenbrille Modell „Top Gun" und fährt dann fort, bei einem dreizehnjährigen Mädchen die Ausweispapiere zu kontrollieren. „Wenn ich noch einmal sehe, dass du ohne Handzeichen abbiegst und jemanden anrempelst mit deinem Auto, gibt es Jugendknast, klar!", schneidet Glogners Stimme durch die Dauerbeschallung mit Helene Fischer. Diese Ansprache beendet schlendert der Oberkommissar zu dem Pressevertreter herüber. Die 25 Smartphones, die seinen unnachahmlichen Auftritt gefilmt haben, scheinen ihn nicht die Bohne zu interessieren.

Glogi: „Na Schreiberling? Du suchst wohl wieder einen Trottel für eins deiner dämlichen Interviews? Gut, dass ausgerechnet ich hier bin, was. Also schieß los!", bringt Glogi, wie ihn seine Kollegen nennen, das Gespräch in Gang.

Presse: „Ist heute nicht Ihr freier Tag, Herr Glogner?"

Glogi: „Hat das Verbrechen etwa heute frei? Anders als die Fuffen von der Bundespolizei sind wir von der LESE immer im Dienst! Sie wollen doch auch Autoskooter fahren, ohne dass Sie irgend so ein Verrückter von der Seite anrumpelt! Die Hälfte hier hat ja noch nicht einmal einen Führerschein."

Presse: „Äh ja, natürlich. Ich wollte ja eigentlich auch nur ein paar kurze Sätze zum Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Bad Freienwalde, der mit 34:24 mehr als deutlich ausgefallen ist, einholen. Der Anfang war ja noch etwas holprig."

Glogi: „Naja, da saß ich ja auch noch auf der Bank und habe meinen Mehrzweckeinsatzstock poliert, wenn Sie verstehen, was ich meine." Glogner lacht nicht.

Presse: „Hmm. Ich hoffe, nicht. Zur Halbzeit war dann ja schon fast alles in Sack und Ta-Tü-ten-Tata, um in Ihrer Sprache zu sprechen."

Glogi: „Ja. Unser Keeper Toralf hatte endlich die zwei Stück von dem Erdbeerkuchen, der eigentlich für Checo´s Imbiss nach dem Spiel vorgesehen war, zur Seite gelegt und ein paar Bälle gehalten. Naja und wie das dann läuft, wissen Sie ja selbst – Parade, Konter, Tor. Oder Parade, Positionsangriff, Tor."

Presse: „Ihr Team ist vom dritten Tabellenplatz ja nun nicht mehr zu verdrängen. Nach dem vierten Platz im letzen Jahr war nicht zu erwarten, dass es noch weiter nach oben geht. Ihre Mannschaft wird ja auch nicht jünger, oder?"

Glogi: „Das ist kein Problem. Wir Alten häuten uns alle zwei Jahre. Darüber hinaus müssen die jungen Spritzer vom Team JUNG vor jedem Spiel zum Blutspenden ran. So können wir noch gut und gerne zwanzig Jahre weitermachen. Schauen Sie sich unseren Co-Coach Uwe Berg an. Von dem hätte auch niemand gedacht, dass er schon 65 ist."

Presse: „Zwei Spiele stehen noch in den kommenden Wochenen..." An dieser Stelle wird der Pressevertreter von Stefan Glogner unterbrochen: „Ja hier spricht Wiesel 78. Es gibt Ärger? Habe verstanden, bin in einer Minuten da. Over and out."

Presse: „Herr Glogner, Sie wissen schon, dass das kein echtes Walkie-Talkie ist, in das Sie sprechen, sondern dass Sie sich gerade eine Bratwurst an Ihr Ohr halten und den Ketchup an den Kragen schmieren?!"

Glogi: „Behindern Sie nicht meine polizeiliche Maßnahme, sonst muss ich Ihnen Handschellen anlegen!"

Presse: „Sie meinen diese beiden Brezeln an Ihrem Gürtel?" Doch diese Erwiderung hört Stefan Glogner bei seinem Sprint zum Kinderkarussell schon nicht mehr ... 

(Marc Thiele)

 

 

Christian Andreas

"Der Lange" erlebte seinen sportlichen Höhepunkt seiner Handballkarriere nicht in Deutschland. Mit der „Dritten“ fuhr er im Mai 2001 zum Turnier nach Calella/Spanien, das bedeutete eine ca. 24-stündige Fahrt im Reisebus mit angewinkelten Beinen. So viel konnte man gar nicht trinken, um sich trotzdem wohlzufühlen. Der Lange als ausgebildeter … (ja was eigentlich?) stand dann im Tor der „Dritten“, die sich für ihren Spanientrip außerdem mit einigen Ergänzungsspielern verstärkt hatte (Björn Rupprecht, Göran Böhm, Lars Kornelson). Es reichte immerhin für das Halbfinale und der Lange machte seine Sache insgesamt sehr ordentlich. Er hielt dann auch in schlechten Zeiten zur „Dritten“, als die Mannschaft wieder in die Kreisliga abstieg und oft genug noch am Spieltag die spielfähig unklar war. Heute besucht er von Zeit zu Zeit die „Dritte“ - als einer der wenigen Zuschauer der Heimspiele.

Uwe Peter

Uwe Peter, auch genannt: der Coach, wurde im Jahr 2000 Trainer der "Dritten". Die Mannschaft war gerade in die Landesliga aufgestiegen und der Kader wurde wegen des nachrückenden Nachwuchses komplett umgestellt. Schon die Saisonvorbereitung war für manchen sehr hart. Tille beispielsweise lernte die Klimmzugsstange lieben und steigerte dort in kurzer Zeit seinen Wert von 0 (Null) bis in den zweistelligen Bereich. Aber die "Dritte" sollte von dem Training profitieren und platzierte sich am Ende der Saison auf einen beachtlichen 3.Platz. Vom Meister Schenkenhorst gab es für die beiden Siege gegen die zweitplatzierten Wittstocker sogar noch ein paar Kästen Bier als Dankeschön. Leider blieb der Coach nur eine Saison bei der "Dritten". Er wechselte nach der Saison zur "Zweiten" und wurde dort Nachfolger von Frank Hanisch. Die Mannschaft vermisste seine "Feuer, Wasser, Sturm - Spiele" im Training, die Zusammenstauchungen in Auszeiten in der 3.Spielminute und die teamfördernden Maßnahmen (Kegelbahnbesuch) dann doch ein wenig...

Matze Hähnel

Auch Matze war ein Mann der 1.Stunde der "Dritten". Als Kreisläufer trug er maßgeblich zum Aufstieg in die Landesliga bei. Dabei war immer schon der Hang zum riskanten Spiel erkennbar. "Ein Tor ist ein Tor." sagen manche. "Ein spektakulär erzieltes Tor ist noch ein bisschen mehr als nur ein Tor" pflegte Matze zu sagen. So mussten es stets Dreher, Heber oder ähnliche Kunststücke sein, die seine Wurfversuche veredelten. Aber der Kick bei der "Dritten" war Matze irgendwann nicht mehr groß genug, so dass er sich nach und nach aus dem opperativen Geschäft zurückzog und einer anderen Herausforderung verstärkt widmete: Dem Pokerspiel. Ob er es dort einmal wie erhofft zum Millionär bringen wird, darf vielleicht ja mal gespannt auf Sport1 verfolgt werden.

Stefan Krull

Stefan stieß 2001 zur "Dritten" und kam aus dem Westen. Er hatte in der Jugend mit oder gegen Volker Zerbe gespielt - Stefan war also nicht mehr der Jüngste. Nichtsdestotrotz brachte er als angehender Lehrer beim evangelischen Gymnasium in Hermanswerder etwas Niveau in die Kabinengespräche. Nach einer schweren Verletzung verabschiedete sich Stefan leider viel zu früh wieder von der "Dritten", an der Schule in Potsdam unterrichtet er aber noch heute.

Dirk Spiesicke

Dirk Spiesicke bei "Dritten"? Ja, das gab es schon mal und zwar in der Saison 1999/2000. Von seinem Exkumpel überredet ließ sich Dirki öfters beim Training in der Posthalle sehen und vom Trainingsinhalt überzeugen. Fussball mochte er nämlich schon immer. Im Tor der Mannschaft war er dann im Ligabetrieb der erhoffte Rückhalt. Die Spieler aus Belzig wachen noch heute ab und an nachts auf und Brüllen seinen Namen in die Dunkelheit hinein. Die Belziger brachen damals aufgrund der Sinnlosigkeit des Unterfangens selbst Kontersituationen ab. Dirki hatte den Toreingang hinter einer gewiss nicht berauschenden Abwehr für geschlossen erklärt. Das Spiel endete 31:12. Als Krönung wurde er dann in dieser Saison aufgrund Verletzungen in der 1. Mannschaft von der Kreisliga bis in die Regionalliga durchdeligiert. Der Partie gegen Motor Babelsberg vor insgesamt 4 Zuschauern folgte somit ein Spiel in der Pommernhölle zu Usedom vor ca.900 Fans. Starallüren waren Dirki aber fremd und so fuhr er bei der Aufstiegsfeier der "Dritten" mit Volki Burhardt, Svenni Kilian und seinem Exkumpel auf einem Rummel angedroschen Riesenrad.

Ingo Borkmann

Gemeinhin wird Marco Thäle als der größte Entertainer, der jemals im VfL Trikot auflief, verehrt. Dabei brauchte sich Ingo zumindest im Punkte Witzeerzählen von keinem etwas vormachen zu lassen. Ingo spielte schon bei DEFA Babelsberg Handball und nach einigen Jahren bei der "Zweiten" lief er noch von Zeit zu Zeit für die "Dritte" auf. Mehr ließ sein Biologiestudium leider nicht zu. Eine (unfreiwillige) Pointe gibts auch zu seiner schwersten Verletzung: Die meisten Handballer verunglücken ja beim Spiel oder im Training. Ingos zog sich seine schwerste Verletzung nach dem Training auf dem Nachhauseweg zu. Wir hatten noch gemütlich nach dem Training beisammengesessen, ob mit Bier oder ohne, weiß ich nicht mehr so genau. Jedenfalls blieb Ingo schon nach ca. 100m mit dem Fahrrad in einer Straßenbahnschiene hängen und stürzte schwer. Seine Schuld wirds nicht gewesen sein.

Alexander Haase

Mit Alex lief 2006 bei einem Spiel bei Grün - Weiß Werder II ein unbekannter, aber talentierter, junger Spieler für die "Dritte" auf. Er trug dort mit zu einem sicheren Sieg bei, der die Tabellenführung in der Kreisliga festigte. Mit ein bißchen Ergeiz hätte was richtiges aus ihm werden können, zum Beispiel Stammspieler beim VfL III. Leider ließ er sich niemals mehr blicken. Ob er es zwischenzeitlich woanders geschafft hat - keiner weiß es.

Marc Thiele

Mit u.a. eindringlichen Schreiben warb Marc Thiele um eine Aufnahme in der Liste der "Ehemaligen":

Liebe Redaktion der Website der Dritten!

Ich heiße Marc Thiele. In meinem Leben tut sich im Moment nicht mehr allzu viel, deshalb habe ich reichlich Zeit, im Internet und in meinen Erinnerungen zu surfen. Oft bleibe ich an der Stelle hängen, als ich Seite an Seite mit dem jungen Nachwuchstalent Alexander Haase und meinem Bruder Jan Thiele das Trikot eurer Mannschaft überstreifen durfte, um im Pokal gegen die HSG USV/ Grün Weiß Werder anzutreten. Dass wir die Obstbau-Spielgemeinschaft aus der Sporthalle im Kirchsteigfeld geschossen haben, weiß ich noch ganz genau. Und in meiner Erinnerungen habe ich 17 Tore geworfen, 14mal meine Mitspieler mit einem Anspiel hinter dem Rücken, dem Kopf, durch die Beine und als sogenannter No-Luck-Pass (ich bin nicht so gut in Englisch) bedient, einer Zuschauerin bei einer plötzlichen Sturzgeburt assistiert und erfolgreich Zwillinge auf die Welt gebracht, ein Paar Mauersegler aus einem Dachsparren der Sporthalle befreit, in der Halbzeitpause des Spiels einer Oma über die Straße geholfen und ihr schnell den Einkauf nach Hause getragen (sie wohnte zufälligerweise auch in der L.-Meitner-Straße), zwischen Alexander Haase und dem Schiedsrichterpaar als Mediator vermittelt und nach dem Spiel zwei Kästen Bier und eine halbe Stiege Havanna spendiert.

Liebe Redaktion, ich würde mich außerordentlich freuen, würden Sie mich in die Liste derer, die das ehrenvolle Jersey der Dritten trugen, aufnehmen und mir somit Zugang gewähren zu einer einzigartigen Bruderschaft, wie man sie sonst nur am Prosecco-Stand bei Konzerten der Village People findet.

Vielen Dank!

Marc Thiele

Anm. der Red.: Im Ergebnis ihrer Untersuchung stellt die Prüfkommission fest, dass Marc Thiele in den Jahren 2012 - 2015 die "Zwote formerly known as Die Dritte" sehr wohl in zahlreichen Partien verstärkte. Seine Bilanz: ca. 50 Spiele, 48 gelbe Karten, 81 Zwei-Minunten-Strafen (davon gefühlt 17 wegen Meckerns, vermutlich waren es tatsächlich nur 1 oder 2), 6 Sprints, 162 Tore, 231 Zwiegespräche mit seinem älteren Zwillingsbruder, 31-facher Verursacher für Eintragungen auf dem gegnerischen Spielprotokoll (Bereich: Verletzungen im Spiel)

 

Geschrieben von AdministratorVeröffentlicht in: Uncategorised

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